Katzen gelten im Allgemeinen ab einem Alter von etwa 10-12 Jahren als „Senior“, wobei viele Hauskatzen heutzutage bis zu 15 Jahre und mehr leben können.
Deine geliebte Fellnase hat dich durch viele Jahre begleitet, von ihrem lebhaften Kitten-Dasein bis hin zu einem genussvollen Katzenleben im fortgeschrittenen Alter. Heute möchte ich dir Tipps geben, wie du deine Seniorkatze bei bester Gesundheit halten kannst und worauf du besonders achten solltest.
Nierenfunktion – Vorsicht ist Trumpf
Chronische Nierenerkrankungen (CNE) sind bei älteren Katzen sehr verbreitet und können lebensbedrohlich sein, wenn sie unentdeckt bleiben. Frühe Anzeichen können vermehrtes Trinken und Urinieren sein.
Achte darauf, dass deine Katze immer frisches Wasser zur Verfügung hat und sprich mit deinem Tierarzt über eine diätetische Unterstützung und regelmäßige Nierenchecks.
Zahngesundheit – Das A und O
In ihrer Lebenszeit können Katzen verschiedene Zahn- und Zahnfleischerkrankungen entwickeln, die schmerzhaft sein und ihr Wohlbefinden beeinträchtigen können. Regelmäßige Zahnkontrollen und professionelle Zahnreinigungen sind unerlässlich, um Entzündungen oder Infektionen vorzubeugen.
Beweglichkeit – Ein bewegtes Katzenleben
Arthrose ist eine weitere häufige Erkrankung bei älteren Katzen. Zeichen dafür können eine verringerte Aktivität, Probleme beim Springen oder sichtbare Steifheit sein. Speziell angepasste Kletterhilfen und weiche Liegeplätze können hier Abhilfe schaffen. Wichtig ist auch hier die Rücksprache mit dem Tierarzt, um Schmerzen adäquat zu behandeln.
Chronische Nierenerkrankungen sind eine der führenden Todesursachen bei älteren Katzen; sie betreffen etwa 30% der Katzen über 15 Jahre.
Hyperthyreose – der heimliche Störenfried
Hyperthyreose ist eine häufig vorkommende Stoffwechselerkrankung bei älteren Katzen, die auf eine Überproduktion von Schilddrüsenhormonen zurückzuführen ist. Achte auf Symptome wie Gewichtsverlust trotz gesteigerten Appetits, erhöhte Aktivität oder Unruhe, vermehrtes Trinken und Urinieren, sowie Erbrechen oder Durchfall.
Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung, oft durch Medikation oder spezielle Ernährung, ist entscheidend, um das Fortschreiten der Krankheit zu kontrollieren und die Lebensqualität deiner Katze zu erhalten.
Gewichtsmanagement – Schlank und gesund
Übergewicht kann bei älteren Katzen eine Vielzahl von Gesundheitsproblemen verursachen, insbesondere Diabetes. Andererseits können unerklärlicher Gewichtsverlust oder verminderter Appetit Anzeichen für eine Erkrankung sein.
Eine ausgewogene Ernährung, die auf die speziellen Bedürfnisse älterer Katzen abgestimmt ist, ist entscheidend.
Bluthochdruck – Ein stiller Gefährder
Bluthochdruck (Hypertonie) ist eine ernstzunehmende Erkrankung bei Seniorkatzen, die häufig unentdeckt bleibt, da sie anfangs kaum Symptome zeigt. Sie kann jedoch zu Schäden an Organen wie dem Herzen, dem Gehirn, den Nieren und den Augen führen.
Halte Ausschau nach Anzeichen wie plötzliche Blindheit, Desorientierung oder Anzeichen von Schlaganfällen. Regelmäßige Blutdruckmessungen bei deinem Tierarzt können dazu beitragen, dieses Risiko zu managen.
Bis zu 70% der Katzen zeigen bis zu ihrem 5. Lebensjahr Anzeichen einer Zahn- oder Zahnfleischerkrankung, mit zunehmendem Alter steigt dieser Prozentsatz.
Herzerkrankungen – Ein stilles Leiden
Viele ältere Katzen leiden unter Herzbeschwerden, wobei die hypertrophe Kardiomyopathie eine der häufigsten Formen darstellt. Deine Aufmerksamkeit für Symptome wie Atemprobleme, rasche Ermüdung oder andauernder Husten ist essenziell. Bei solchen Anzeichen solltest du nicht zögern, umgehend den Rat eines Tierarztes einzuholen
Krallenpflege – Nicht zu unterschätzen
Bei Seniorkatzen ist die Krallenpflege wichtig, da sie mit dem Alter oft weniger aktiv sind und ihre Krallen selbst nicht mehr so effektiv wetzen. Zu lange Krallen können sich in Teppichen verhaken, was zu Unfällen führen oder im schlimmsten Fall sogar ins Pfotenfleisch einwachsen kann. Also, stelle sicher, dass du die Krallen deiner Katze regelmäßig kontrollierst und bei Bedarf vorsichtig kürzt oder professionell von einem Tierarzt kürzen lässt.
Angepasste Umgebung – Sicherheit und Komfort
Wenn Katzen älter werden, ändern sich ihre Fähigkeiten und Bedürfnisse, und die Anpassung ihrer Umgebung kann ihnen helfen, aktiver und sicherer zu bleiben. Überdenke die Platzierung von Futter- und Wassernäpfen, Katzentoiletten und Ruheplätzen, sodass sie leicht zugänglich sind und nicht über hohe Hürden erreicht werden müssen. Kuschelige Betten, die Wärme halten, können gegen Gelenksteifheit helfen, und Katzenbäume mit niedrigen Plattformen fördern leichte Bewegung, ohne die Gelenke zu belasten.
Sinnvolle Beschäftigung – Geistig fit bleiben
Auch im fortgeschrittenen Alter ist es wichtig, die mentalen Fähigkeiten deiner Katze zu fördern und für Abwechslung und angemessene Anreize zu sorgen. Intelligenzspielzeuge, die zum Beispiel mit Leckerlis gefüllt werden können, oder einfache, sanfte Spiele, die die Jagdinstinkte ansprechen, unterstützen die geistige Agilität. Auch tägliche Streicheleinheiten und sanfte Interaktion tragen zur geistigen Stimulation und zum emotionalen Wohlbefinden Deiner Katze bei.
Zusammenfassend gilt für Seniorkatzen dasselbe wie für alle geliebten Haustiere: Mit deiner fürsorglichen Betreuung, der richtigen Ernährung, gezielten Vorsorgemaßnahmen und einer Portion Liebe kannst du deiner Katze helfen, ihre Seniorjahre in vollen Zügen zu genießen.
Wenn Du Fragen zu den Bedürfnissen deiner alternden Katze hast oder Unterstützung benötigst, wende dich gerne an uns. Wir stehen dir und deiner Seniorkatze mit Rat und Tat zur Seite.