Als Tierarztpraxis ist uns das Wohlergehen eurer Hunde besonders wichtig. Ein aktuelles Thema, das Tiermediziner beschäftigt, ist die diätassoziierte dilatative Kardiomyopathie (DCM) bei Hunden – eine Herzerkrankung die durch falsche Ernährung verursacht werden kann. In diesem Beitrag möchten wir euch die wichtigsten bisherigen Erkenntnisse und Tipps geben, um eure Hunde fit und gesund zu halten.
DCM tritt häufiger bei großen Rassen auf, darunter Doberman Pinscher, Deutsche Dogge, Irish Wolfhound und Boxer. Allerdings zeigen auch andere Rassen, die traditionell nicht für DCM bekannt sind, zunehmend Symptome der Erkrankung.
Was ist eine dilatative Kardiomyopathie (DCM)?
DCM (Dilatative Kardiomyopathie) ist eine schwerwiegende Krankheit des Herzmuskels, welche zu einer Vergrößerung und Abschwächung des Herzens führt. Sie zählt zu den häufigsten Herzkrankheiten bei Hunden und kann ernste Konsequenzen wie Herzinsuffizienz oder plötzlichen Tod nach sich ziehen.
Ursachen einer dilatativen Kardiomyopathie (DCM)
Die Ursachen für die dilatative Kardiomyopathie (DCM) bei Hunden können grundsätzlich in primäre und sekundäre Formen unterteilt werden.
Die typische (primäre) dilatative Kardiomyopathie (DCM) ist meist genetisch bedingt und tritt häufig bei bestimmten Hunderassen wie Doberman, Deutschen Doggen und Boxern auf. Diese Form der Herzerkrankung wird in der Regel vererbt und kann über mehrere Generationen hinweg weitergegeben werden.
Bei der sekundären DCM handelt es sich um eine Form, die durch äußere Faktoren wie bestimmte Medikamente, Infektionen oder vor allem durch Ernährungsgewohnheiten ausgelöst werden kann.
Ernährungsbedingte dilatative Kardiomyopathie (DCM)
Eine der häufigsten Ursachen für (sekundäre) DCM ist eine unausgewogene Ernährung. Insbesondere wird ein negativer Einfluss von Futtersorten, die reich an Hülsenfrüchten wie Erbsen und Linsen sind vermutet. Meist sind dies getreidefreie Trockenfutter bei denen Hülsenfrüchte das Getreide ersetzen, wobei die Anwesenheit oder Abwesenheit von Getreide keine Rolle spielt.
Auch selbstgekochte Diäten, die häufig unausgewogen sind und nicht alle nötigen Nährstoffe enthalten, können zu Mangel an Taurin oder Vitamin B1 führen und eine DCM begünstigen.
Aber keine Sorge – bei Hunden die aufgrund einer Fehlernährung an einer DCM erkranken, wurde eine unausgewogene Diät über ein Jahr oder länger gefüttert bis es zu Symptomen kam. Auch haben sich die Symptome im Gegensatz zu der primären DCM durch eine Umstellung auf ein geeignetes Futter gebessert.
Eine Untersuchung hat ergeben, dass die meisten Hunde, die an diätassoziierter DCM erkrankt sind, nicht-traditionelle Diäten konsumieren, häufig solche mit einem hohen Anteil an Hülsenfrüchten wie Erbsen, Linsen und Kichererbsen.
Wie kannst du deinen Hund unterstützen?
Hier sind einige praktische Tipps, um die Gesundheit des Herzens deines Hundes zu unterstützen:
Zutatenliste überprüfen: Achte auf die Zutaten deines Hundefutters, insbesondere die Verwendung von Hülsenfrüchten. Vermeide Futtersorten, die mehrere Hülsenfrüchte in den ersten zehn Zutaten aufweisen.
Ärztliche Beratung: Bei der Wahl der Ernährung deines Hundes kann dein Tierarzt helfen, die am besten geeignete Diät zu finden, um das Risiko einer DCM zu minimieren. Regelmäßige Herzuntersuchungen sind ebenfalls ratsam.
Symptome beachten: Achten auf Anzeichen von Herzerkrankungen wie Husten, schnelle Atmung, Hecheln oder Müdigkeit und suche bei Verdacht einen Tierarzt auf.
Fazit
Es ist zweifellos erforderlich, weitere Forschungsarbeiten zur ernährungsbedingten dilatativen Kardiomyopathie durchzuführen.
Dennoch raten wir dazu, stets eine ausgewogene Ernährung für deinen Hund zu wählen, um Mangelerscheinungen oder eine Überdosierung zu vermeiden. Weiters raten wir von hohen Mengen an Hülsenfrüchten im Futter ab. Bei Barf Diäten empfehlen wir eine Ernährungsberatung durch einen Tierarzt.