Futtermittelallergie beim Hund: Wie führe ich eine Ausschlussdiät durch?

Tzt. Elisabeth Helm GPCert SAS/SAM
Futter Allergie beim Hund
Leidet dein Hund unter häufigem Juckreiz, Hautproblemen oder Magenbeschwerden? Futtermittelallergien könnten die Ursache sein! In unserem Artikel erfährst du, wie du die Symptome erkennst, welche Lebensmittel häufig Allergien auslösen und wie eine gezielte Diät deinem Tier helfen kann.

Inhalt

Futtermittelallergien sind eine häufige Ursache für Hautprobleme und Durchfall bei Hunden und können zu Symptomen wie Juckreiz, Durchfall und Erbrechen führen.

Diese Allergie entsteht, wenn das Immunsystem überempfindlich auf bestimmte Inhaltsstoffe im Futter reagiert.

Betroffene Hunde können erheblich unter Unwohlsein leiden, was ihre Lebensqualität stark beeinträchtigt.

Eine frühzeitige Erkennung und gezielte Eliminationsdiät (Ausschlussdiät) sind entscheidend, um die auslösenden Allergene zu identifizieren und die Symptome zu behandeln.

Allergie beim Hund

Futtermittelallergien können in jedem Alter auftreten, aber häufig zeigen sich die ersten Symptome bei jungen Hunden.
Sie können jedoch auch bei älteren Tieren, die zuvor keine Probleme mit ihrer Ernährung hatten, auftreten.

Futtermittelallergien sind weniger verbreitet als Umweltallergien, können jedoch genauso belastend sein. Dein Hund könnte gegen verschiedene Zutaten allergisch sein, darunter Rind- oder Schweinefleisch, Milchprodukte oder Getreide.

  • Starkes Jucken ohne saisonale Schwankungen
  • Hautveränderungen
  • Magen-Darm Probleme wie Durchfall oder Erbrechen

Der zuverlässigste Weg zur Diagnose und Behandlung von Futtermittelallergien ist eine Eliminationsdiät (Ausschlussdiät). Durch diese Diät können bestimmt Nahrungsbestandteile ausgeschlossen werden, um festzustellen, ob die Symptome deines Hundes sich verbessern.

Wir raten von Bluttest zur Bestimmung von Futtermittelallergien ab, da sie leider keine zuverlässigen Ergebnisse liefern.

Selbstgekochtes Futter:

Die beste Form der Eliminationsdiät ist ein selbst zubereitetes Futter für deinen Hund. Dabei ist es wichtig, neue Protein- und Kohlenhydratquellen zu wählen, die dein Hund bisher nicht konsumiert hat, wie zum Beispiel Känguru- oder Hirschfleisch in Kombination mit Süßkartoffeln.

Es sollte nur eine Protein- und eine Kohlenhydratquelle verwendet werden.

Verzichte auf Nahrungsergänzungsmittel, da diese potenziell allergene Substanzen enthalten können.

Hier ein Beispiel für eine selbstgekochte Eliminationsdiät.

Hypoallergenes Futter:

Hypoallergene Futtermittel setzen sich normalerweise aus gezielt ausgewählten, leicht verdaulichen Proteinen und Kohlenhydraten zusammen. Spezielle Futtermittel, die nur wenige Zutaten enthalten, können dazu beitragen, Allergien bei Haustieren zu verringern, da sie eine reduzierte Anzahl möglicher Allergene aufweisen.

Es ist entscheidend, Proteinquellen auszuwählen, mit denen der Hund bislang noch nicht in Berührung gekommen ist.

Häufig sind die Proteine in hydrolisierter Form vorhanden, was bedeutet, dass sie in kleinere Bestandteile aufgespalten werden, wodurch das Immunsystem diese kaum noch als Allergene identifiziert.

Diese Fertigdiäten sind zwar bequemer und zeitsparender als selbstgemachte Diäten, dennoch ist eine hundertprozentige Ausschluss von Allergenen nicht garantiert.

Strikte Diät:

Achte darauf, dass dein Hund während der Eliminationsdiät keinerlei andere Nahrungsquellen erhält, einschließlich Snacks, Leckerlis oder Vitaminzusätze.

Alles, was dein Hund frisst, sollte Teil der Diät sein.

Dauer:

Halte die Diät deines Hundes konsequent für mindestens 6 bis 12 Wochen ein. Diese Zeitspanne ist entscheidend, um sicherzustellen, dass sämtliche Nahrungsmittel, die Allergien auslösen können, vollständig aus dem Körper entfernt werden.

Dokumentation:

Halte genau fest, ob und wann Veränderungen in den Symptomen des Hundes auftreten. Achte auf Juckreiz, Hautrötungen, Ohrenentzündungen oder Magen-Darm-Probleme.

1. Schrittweise Einführung:

Nach der Eliminationsphase kannst du schrittweise die zuvor ausgeschlossen Zutaten wieder in die Ernährung deines Hundes einführen.

2. Eine Zutat nach der anderen:

Füge immer nur eine neue Zutat ein und beobachte deinen Hund über mehrere Tage hinweg. Wenn die Symptome erneut auftreten, weißt du, dass dein Hund allergisch auf diese Zutat reagiert.

3. Dokumentation:

Notiere jede Zutat und die entsprechenden Reaktionen, um die Allergene zu identifizieren.

Es ist verständlich, dass viele Tierbesitzer zögern, diesen Schritt zu gehen, da sie oft erleichtert sind, wenn der Juckreiz nachlässt und sie die Diät einfach weiterführen.

Diät beibehalten:

Wenn du allergische Reaktionen auf bestimmte Zutaten festgestellt hast, solltest du diese langfristig aus der Ernährung deines Hundes ausschließen.

Regelmäßiger Tierarztbesuch:

Halte Rücksprache mit deinem Tierarzt, um die beste Ernährung für deinen Hund zu gewährleisten und gegebenenfalls eine geeignete angepasste Diät zu finden.

Standhaftigkeit: Sei konsequent bei der Diät. Jegliche Abweichung kann das Ergebnis beeinflussen.

Geduld: Es kann einige Zeit dauern, bis du eine Verbesserung siehst. Sei geduldig und halte durch.

Vermeide Umwelteinflüssen: Denke daran, dass während der Diät auch Umweltallergene eine Rolle spielen können. Achte auf die allgemeinen Lebensumstände deines Hundes.

Eine Eliminationsdiät kann eine herausfordernde, aber lohnende Methode sein, um die Bedürfnisse deines Hundes besser zu verstehen. Sie hilft nicht nur bei der Diagnose von Futtermittelallergien, sondern wird auch dazu beitragen, das Wohlbefinden deines Hundes langfristig zu verbessern.

Mit Geduld und Konsequenz wird die Eliminationsdiät deinem Hund helfen, wieder zu Wohlbefinden und Lebensfreude zu finden.

Allergie beim Hund

Allergien bei Hunden erfordern sowohl Geduld als auch Engagement. Die Suche nach einer geeigneten Ernährung kann sich als langwieriger Prozess herausstellen, und möglicherweise sind zu Beginn Medikamente notwendig, um die Symptome in den Griff zu bekommen.

Achte aufmerksam auf dein Tier und ziehe im Zweifelsfall deinen Tierarzt zurate.

Vermeide es, deinem Hund während dieser Phase Essensreste vom Tisch oder Leckerlis mit unterschiedlichen Protein- oder Kohlenhydratquellen anzubieten, da dies möglicherweise ein Wiederauftreten der Symptome hervorrufen könnte.

Alle im Haushalt lebenden Personen sollten über die spezielle Diät informiert sein, um eine versehentliche Fütterung mit falschem Futter zu verhindern.

Mit der richtigen Pflege und einem einfühlsamen Ansatz können viele Hunde mit Allergien ein glückliches und erfülltes Leben führen.

Zögere nicht, uns für weitere Informationen oder bei Fragen zu kontaktieren!

Für weitere interessante Fakten zur Eliminationsdiät schaut euch das Interview mit meinem ehemaligen Professor Dr. Ralph Müller von der Uni München an:

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Interview mit Prof. Dr. Ralph Müller von der Medizinischen Kleintierklinik der Uni München über Futtermittelallergie.

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Über den Autor
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Tzt. Elisabeth Helm GPCert SAS/SAM

Tzt. Elisabeth Helm ist eine erfahrene Tierärztin mit einem breiten Spektrum an Fachwissen und Qualifikationen. Nach Abschluss ihres Studiums an der LMU München im Jahr 2010 hat sie kontinuierlich in verschiedenen Bereichen der Veterinärmedizin weitergebildet.

2018 absolvierte sie eine 2-jährige Fachausbildung im Bereich Innere Medizin für Kleintiere, gefolgt von einer weiteren 2-jährigen Fachausbildung im Bereich Chirurgie für Kleintiere. Durch ihre Arbeit in Kliniken und Praxen in England, Neuseeland und Österreich konnte sie wertvolle Erfahrungen sammeln und ihr Fachwissen vertiefen.

Im Jahr 2013 gründete Elisabeth die Tierarztpraxis Uderns im Zillertal, wo sie mit Leidenschaft und Engagement für das Wohl der Tiere arbeitet. Aktuell setzt sie ihre berufliche Entwicklung fort, indem sie sich zum Kardiologen für Hunde und Katzen weiterbildet.

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