Anaplasmose beim Hund – Krank nach Zeckenbiss

Tzt. Elisabeth Helm GPCert SAS/SAM
Zeckenübertragene Krankheiten beim Hund
Anaplasmose wird durch Bakterien verursacht und von Zecken beim Saugakt auf Hunde übertragen. Die Krankheit äußert sich in hohem Fieber sowie orthopädischen und neurologischen Symptomen. Auch Blutgerinnungsstörungen und Anämie sind mögliche Anzeichen.

Inhalt

Anaplasmose - Zeckenübertragene Erkrankung

Gesundheit für deinen Hund

Hunde, die viel Zeit im Freien verbringen, insbesondere in Wäldern und auf Wiesen, sind einem größeren Risiko ausgesetzt, von Zecken gebissen zu werden und an Anaplasmose zu erkranken. Besonders Jagdhunde und Arbeitshunde werden häufiger infiziert.

Symptome der Anaplasomose

Die Symptome können variieren, aber achte bei deinem Hund nach einem Zeckenbiss auf: 

  • Fieber (Körpertemperatur über 39°C)
  • Blutungen unter der Haut (Blutergüsse u.ä.)
  • Blasse Schleimhäute
  • Lahmheiten 
  • Nasenbluten
  • Geschwollene Lymphknoten 
  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit
  • Durchfall 

Die Anaplasmose verläuft in drei Phasen:

  1. Akute Phase:
    Nach einer Inkubationszeit von 1-3 Wochen treten hohe Fieberschübe auf, die bis zu vier Wochen anhalten können.

  1. Subklinische Phase:
    Sie kann Monate bis Jahre dauern und verläuft ohne sichtbare Symptome.

  1. Chronische Phase:
    Es kommt zu zyklisch wiederkehrendem Fieber und einem Abfall der Blutplättchen, was zur Blutarmut (Anämie) führen kann.

Wie wird Anaplasmose diagnostiziert?

Die klinische Untersuchung und ein Bluttest können Hinweise auf eine Infektion liefern, aber für eine genaue Diagnose sind weitere Untersuchungen erforderlich. Die PCR-Diagnostik oder Antikörpertests können helfen, die Krankheit zu bestätigen. 

In unserer Praxis führen wir einen Schnelltest durch, dessen Ergebnis innerhalb von 10 Minuten vorliegt. So kann die Therapie schnell begonnen werden.

Für Tiere mit einem starken Zeckenbefall oder für Risikogruppen wie Jagd- und Arbeitshunde wird ein jährliches Screening auf zeckenübertragene Krankheiten empfohlen.

Wie behandelt man Anaplasmose?

Hunde, die noch keine ausgeprägten Symptome zeigen, werden normalerweise mit einem Antibiotikum behandelt, das mindestens 3 Wochen lang verabreicht wird. In der Regel tritt bereits in den ersten Tagen eine deutliche Besserung ein. Bei besonders schlechtem Allgemeinbefinden, starker Blutarmut oder Gerinnungsstörungen ist eine intensive stationäre Behandlung und möglicherweise sogar Bluttransfusionen notwendig.

Zecken-Infektionsrate: In einigen Regionen ist ein bedeutender Teil der Zeckenpopulation mit dem Erreger Anaplasma phagocytophilum infiziert. Studien zeigen, dass bis zu 50% der Zecken in stark endemischen Gebieten infiziert sein können.

Zecken bei Hund und Katze

Wie ist die Prognose?

Die Aussichten sind gut, wenn die Anaplasmose früh behandelt wird. Wichtig ist, dass du deinen Hund nach der Behandlung gut beobachtest, denn Antikörper gegen Anaplasmen können bis zu einem Jahr nachweisbar sein.

Zudem steigt die Zahl der Hundebesitzer, die diagnostische Tests für Anaplasmose und andere zeckenübertragene Krankheiten durchführen lassen, was zu einer besseren Erkennung und frühzeitigen Behandlung beiträgt.

Zum Schluss: Vorbeugen ist besser als heilen!

Die beste Vorsorge gegen Anaplasmose ist und bleibt ein effektiver Zeckenschutz. Spot-on Präparate oder Tabletten sind bewährte Mittel, um deinen Hund zu schützen. Leider halten pflanzliche Zeckenschutzmittel die Biester nicht vom Blutsaugen ab!
Hier mehr Infos zum Thema Parasiten und Prophylaxe beim Hund. 

Wir beraten dich gerne zu allen Fragen rund um dein Haustier!

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Über den Autor
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Tzt. Elisabeth Helm GPCert SAS/SAM

Tzt. Elisabeth Helm ist eine erfahrene Tierärztin mit einem breiten Spektrum an Fachwissen und Qualifikationen. Nach Abschluss ihres Studiums an der LMU München im Jahr 2010 hat sie kontinuierlich in verschiedenen Bereichen der Veterinärmedizin weitergebildet.

2018 absolvierte sie eine 2-jährige Fachausbildung im Bereich Innere Medizin für Kleintiere, gefolgt von einer weiteren 2-jährigen Fachausbildung im Bereich Chirurgie für Kleintiere. Durch ihre Arbeit in Kliniken und Praxen in England, Neuseeland und Österreich konnte sie wertvolle Erfahrungen sammeln und ihr Fachwissen vertiefen.

Im Jahr 2013 gründete Elisabeth die Tierarztpraxis Uderns im Zillertal, wo sie mit Leidenschaft und Engagement für das Wohl der Tiere arbeitet. Aktuell setzt sie ihre berufliche Entwicklung fort, indem sie sich zum Kardiologen für Hunde und Katzen weiterbildet.

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