Asthma Katze im Fokus – Prävention und Behandlung für ein gesundes Leben

Tzt. Elisabeth Helm GPCert SAS/SAM
Katzenasthma
Wusstest du, dass Katzen ebenso wie Menschen unter Asthma leiden können? Diese Erkrankung betrifft die Atemwege und kann zu Symptomen wie Husten, Hecheln und Atemnot führen. In diesem Artikel erfährst du mehr über die Auslöser von Asthma sowie effektive Therapien, um deiner Katze ein beschwerdefreies Leben zu ermöglichen.

Inhalt

Felines Asthma

Wie merkt man dass eine Katze Asthma hat?

Es gibt verschiedene Hinweise, die darauf hindeuten, dass eine Katze möglicherweise an Asthma erkrankt ist. Zu den häufigsten Anzeichen zählen Husten und Hecheln bzw. Maulatmung, was bedeutet, dass die Katze schnell und mit offenem Maul atmet. Diese Symptome können in Form von Anfällen auftreten, insbesondere nach körperlicher Anstrengung oder aufregenden Situationen.

Darüber hinaus kann die Katze auch sonstige Atembeschwerden zeigen, was sich durch eine gesteigerte Atemfrequenz und angestrengte Atmung bemerkbar macht. Gelegentlich ist auch ein pfeifendes Geräusch während des Atmens zu hören.

Ein weiteres Anzeichen sind Veränderungen im Verhalten der Katze. Sie könnte lethargischer wirken, weniger aktiv sein und sich häufiger ausruhen. Katzen mit Asthma neigen dazu, sich in ruhigen, gut belüfteten Bereichen aufzuhalten, um ihre Atembeschwerden zu lindern.

Zusätzlich kann es zu einer verminderten Appetit oder Gewichtsverlust kommen. Wenn diese Symptome über einen längeren Zeitraum hinweg auftreten oder sich verschlimmern, ist es wichtig, einen Tierarzt aufzusuchen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um das Wohlbefinden der Katze zu gewährleisten.

Ursachen und Auslöser von Katzenasthma

Asthma bei Katzen ist eine chronische Erkrankung, die zu Entzündungen und Verengungen der Atemwege führt. Es gibt verschiedene Ursachen und Auslöser, die dazu beitragen können, dass eine Katze an Asthma erkrankt. Hier sind die wichtigsten Ursachen:

Allergene

Allergene wie Hausstaubmilben, Pollen, Schimmel und Rauch können allergische Reaktionen bei Katzen auslösen. Diese Substanzen reizen die Atemwege der Tiere und können Asthmaanfälle begünstigen. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass die Umgebung der Katze frei von solchen Allergenen gehalten wird, um ihre Gesundheit zu schützen.

Genetische Veranlagung

Einige Katzen sind genetisch anfälliger für Atemwegserkrankungen. Bestimmte Rassen, wie Siamkatzen, scheinen eine höhere Prävalenz für Asthma zu haben.

Umweltfaktoren

Die Umgebung einer Katze beeinflusst ihre Gesundheit stark. Staubige oder schlecht belüftete Räume können die Atemwege belasten. Chemische Reinigungsmittel und Duftstoffe in der Wohnung können Atembeschwerden verursachen. Teppiche und Möbel können Staub und Allergene sammeln, die das Asthma einer Katze verschlimmern können.

Übergewicht

Fettleibigkeit kann die Atmung einer Katze beeinträchtigen. Übergewichtige Katzen haben ein höheres Risiko für Atemprobleme, da das zusätzliche Gewicht den Brustkorb belastet und die Lungenfunktion beeinträchtigen kann.

Virusinfektionen

Bestimmte Virusinfektionen, wie Katzenschnupfen, können die Atemwege chronisch schädigen und Asthma begünstigen. Eine geschwächte Atemwegssituation kann die Katze anfälliger für Allergene machen.

Stress

Stress kann auch einen Einfluss auf die Atemwege von Katzen haben. Situative Veränderungen, wie Umzüge oder neue Haustiere, können Asthmaanfälle auslösen oder verschlimmern, da Stress auch die Immunantwort der Katze beeinflusst.

Seniorkatzen haben besondere Bedürfnisse

Wie kann man Asthma bei Katzen behandeln?


Die Behandlung von Asthma bei Katzen umfasst vor allem die Verwendung von entzündungshemmenden Medikamenten wie Kortikosteroiden zur Reduzierung der Atemwegentzündung, sowie bronchienerweiternde Medikamente zur Erleichterung der Atmung.

Eine Inhalationstherapie kann besonders effektiv sein, da sie Medikamente direkt in die Lunge liefert.

Zusätzlich ist das Management der Umgebung entscheidend, um Allergene wie Hausstaubmilben und Rauch zu minimieren, sowie regelmäßige tierärztliche Kontrollen zur Überwachung des Gesundheitszustands.

Übergewicht sollte vermieden werden, weshalb eine ausgewogene Ernährung und Bewegung wichtig sind.

Stressreduzierung durch eine sichere und ruhige Umgebung kann ebenfalls helfen, Asthmaanfälle zu verhindern. Durch die Kombination dieser Maßnahmen können Katzen mit Asthma ein relativ normales und aktives Leben führen.

Inhalationstherapie für Katzen bei Asthma

Die Inhalationstherapie ist eine effektive Behandlungsoption für Katzen mit Asthma, da sie es ermöglicht, Medikamente direkt in die Lungen zu bringen, ohne den restlichen Körper zu belasten. Hier sind die wichtigsten Punkte zur Inhalationstherapie bei Katzen:

Ziel der Inhalationstherapie

Das Hauptziel der Inhalationstherapie besteht darin, die Entzündung der Atemwege bei Asthma zu reduzieren und die Symptome zu lindern. Durch die direkte Zufuhr von Medikamenten in die Atemwege können diese gezielter und oft mit weniger Nebenwirkungen wirken.

Medikamente

In der Inhalationstherapie kommen meist zwei Hauptarten von Medikamenten zum Einsatz:

  • Kortikosteroide: Diese Medikamente reduzieren die Entzündung in den Atemwegen, was für asthmatische Katzen von entscheidender Bedeutung ist. Ein häufig verwendetes inhalatives Kortikosteroid ist Fluticason.
  • Bronchodilatatoren: Diese Medikamente erweitern die Atemwege und erleichtern das Atmen. Albuterol ist ein Beispiel für einen Bronchodilatator, der manchmal in der Inhalationstherapie eingesetzt wird.

Inhalationsgeräte

Für die Durchführung einer Inhalationstherapie bei Katzen sind spezielle Masken erforderlich. Diese Masken werden über die Schnauze und den Mund der Katze platziert und für etwa 4 bis 5 Atemzüge gehalten. Die Mehrheit der Katzen kommt in der Regel gut mit diesen Masken zurecht und gewöhnt sich rasch daran.

Durchführung der Inhalationstherapie

Die Durchführung der Inhalationstherapie kann am Anfang etwas herausfordernd sein, aber mit der richtigen Vorgehensweise und etwas Geduld kann es gut gelingen:

  • Vorbereitung: Stelle sicher, dass das Medikament (z. B. ein inhalatives Kortikosteroid oder Bronchodilatator) im passenden Inhalator bereit ist und dass die Inhalationsmaske sauber und funktionsfähig ist.
  • Gewöhnung: Lass deine Katze zuerst die Maske kennenlernen. Zeige ihr die Maske, und belohne sie mit Leckerlis oder Streicheleinheiten, um positive Assoziationen zu schaffen.
  • Positionierung: Halte die Katze in einer komfortablen Position, idealerweise auf dem Schoss oder auf einer stabilen Oberfläche.
  • Anbringen der Maske: Setze die Maske sanft über die Schnauze der Katze. Die Maske sollte eng anliegen, um ein Entweichen des Medikaments zu verhindern, aber nicht so fest, dass die Katze sich unwohl fühlt.
  • Medikament freisetzen:
    Aktiviere den Inhalator, während die Maske auf der Schnauze der Katze sitzt, und setze das Medikament frei. Einige Katzen könnten sich erschrecken, wenn der Inhalator zischt. In solchen Fällen ist daher empfehlenswert, das Medikament zuerst in die Kammer der Inhalationsmaske freizusetzen und dann erst auf die Schnauze der Katze aufzusetzen.
  • Inhalation: Lass deine Katze für ca. 10 bis 30 Sekunden atmen, solange das Medikament freigesetzt wird. Achte darauf, dass sie ruhig atmet. Beruhige uns streichle sie dabei.
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Häufigkeit

Die Häufigkeit der Inhalation hängt von den spezifischen Empfehlungen deines Tierarztes ab. Sie könnte ein- bis zweimal täglich oder mehrmals pro Woche erfolgen, je nach Schweregrad des Asthmas und den verschriebenen Medikamenten.

Vorteile

Die Inhalationstherapie bietet viele Vorteile: Medikamente wirken gezielt an den betroffenen Stellen, was zu schnellen Ergebnissen führen kann. Aufgrund der geringeren erforderlichen Medikamentenmenge und der direkten Applikation in die Lunge sind die Nebenwirkungen im Vergleich zur oralen Einnahme reduziert. Viele Katzen zeigen eine Verbesserung ihrer Atemsymptome, was zu einer gesteigerten Lebensqualität und einem aktiveren Leben führen kann.

Wie kann ich meine Katze mit Asthma zusätzlich unterstützen?

Als Katzenhalter kannst du deine Katze mit Asthma auf verschiedene Weisen zusätzlich unterstützen und ihre Lebensqualität verbessern.

Achte darauf, ihr eine ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung zu bieten; hochwertiges Futter, das reich an Proteinen und arm an Kohlenhydraten ist, hilft, das Gewicht zu regulieren. Vermeide künstliche Zusatzstoffe im Futter. Bei bekannten Allergien können hypoallergene Futter verwendet werden um allergieauslösende Inhaltstoffe zu vermeiden.

Die Zugabe von Omega-3-Fettsäuren, etwa aus Fischöl, kann entzündungshemmende Eigenschaften haben und die Gesundheit der Atemwege fördern.

Es ist auch wichtig, eine saubere und staubfreie Umgebung für deine Katze zu schaffen, indem du regelmäßig sauber machst und Teppiche sowie Möbel gründlich reinigst, um Allergene zu minimieren.

Halte die Wohnung rauchfrei und ziehe in Betracht, Luftreiniger zu verwenden, um die Luftqualität zu verbessern.

Achte zudem darauf, Stresssituationen zu vermeiden und deiner Katze Rückzugsmöglichkeiten zu bieten, um ihr Wohlbefinden zu fördern. Mit diesen Maßnahmen kannst du dazu beitragen, dass deine Katze besser atmet und sich insgesamt wohler fühlt.

Tierarztbesuch mit Katze

Fazit: Ein gesundes Leben für Katzen mit Asthma gestalten

Die richtige und frühzeitige Behandlung von Katzen mit Asthma ist entscheidend, um die Lebensqualität deiner Samtpfote zu verbessern. In vielen Fällen lassen sich mit speziellen Medikamenten, Inhalationstherapien und gegebenenfalls auch alternativen Therapieformen übermäßige Beschwerden lindern. Die regelmäßige Überwachung der Bronchien und Lungenfunktion kann zudem helfen, akute Anfälle zu vermeiden.

Es ist wichtig, die Umgebung deiner Katze so allergenfrei wie möglich zu gestalten und potenzielle Auslöser zu eliminieren. Durch eine individualisierte Therapie und kontinuierliche tierärztliche Kontrollen kannst du dazu beitragen, dass deine Katze trotz Asthma ein aktives und glückliches Leben führen kann.

Investiere Zeit und Geduld in die Gesundheit deiner Katze, um langfristige Erfolge zu sichern.

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Über den Autor
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Tzt. Elisabeth Helm GPCert SAS/SAM

Tzt. Elisabeth Helm ist eine erfahrene Tierärztin mit einem breiten Spektrum an Fachwissen und Qualifikationen. Nach Abschluss ihres Studiums an der LMU München im Jahr 2010 hat sie kontinuierlich in verschiedenen Bereichen der Veterinärmedizin weitergebildet.

2018 absolvierte sie eine 2-jährige Fachausbildung im Bereich Innere Medizin für Kleintiere, gefolgt von einer weiteren 2-jährigen Fachausbildung im Bereich Chirurgie für Kleintiere. Durch ihre Arbeit in Kliniken und Praxen in England, Neuseeland und Österreich konnte sie wertvolle Erfahrungen sammeln und ihr Fachwissen vertiefen.

Im Jahr 2013 gründete Elisabeth die Tierarztpraxis Uderns im Zillertal, wo sie mit Leidenschaft und Engagement für das Wohl der Tiere arbeitet. Aktuell setzt sie ihre berufliche Entwicklung fort, indem sie sich zum Kardiologen für Hunde und Katzen weiterbildet.

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