Blasensteine bei Katzen: Ursachen, Symptome und Behandlung

Tzt. Elisabeth Helm GPCert SAS/SAM
Harnblasensteine Ursachen und Therapie
Blasensteine können ernsthafte Probleme verursachen und kommen nicht selten bei Katzen vor. Erfahre in unserem Beitrag, welche Symptome du beobachten solltest, wie Blasensteine diagnostiziert und behandelt werden, sowie wichtige Tipps zur Vorbeugung.

Inhalt

Blasensteine, auch als Urolithen bekannt, sind festes Mineraliengebilde, die sich in der Harnblase der Katze entwickeln können. Sie können als einzelner großer Stein oder als Ansammlung kleinerer Steine auftreten, die von sandkorngroßen bis hin zu kieselsteingroßen Varianten reichen. Viele Katzen haben eine Mischung aus großen und kleinen Steinen. Solche Steine entstehen in der Regel aufgrund von Krankheiten oder Entzündungen in der Blase.

Eine angepasste Umgebung ist entscheidend.

Anzeichen von Blasensteinen

Die häufigsten Symptome, auf die du achten solltest, sind:

  • Blut im Urin
  • Schwierigkeiten beim Urinieren bzw. tröpfchenweiser Harnabsatz
  • Miauen beim Urinieren
  • Unsauberkeit

Blutungen entstehen, wenn die Steine gegen die Blasenwand reiben und das Gewebe reizen. Diese Reizung kann auch zu Entzündungen führen, die das Urinieren schmerzhaft und schwierig machen.

Größere Steine können bei der Harnblase vorübergehend oder teilweise blockieren, während kleinere Steine in die Harnröhre gelangen und dort einen kompletten Stau verursachen können. Dies passiert häufiger bei männlichen Katzen, da ihre Harnröhre länger und schmaler ist.

Ursachen für Blasensteine

Blasensteine entstehen, wenn bestimmte Mineralien im Körper deiner Katze nicht richtig verarbeitet werden oder in höheren Konzentrationen im Urin vorkommen. Diese Mineralien können kristallisieren und scharfe Kristalle bilden, die die Blasenwand irritieren.

Es gibt mehrere Faktoren, die zur Bildung von Steinen beitragen können:

  • pH-Wert des Urins
  • Proteine im Urin
  • Flüssigkeitsgehalt des Urins

Eine ausgewogene Ernährung kann helfen, den pH-Wert des Harns zu beeinflussen, was die Bildung von Kristallen minimieren kann.

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Diagnose von Blasensteinen

Die Diagnose von Blasensteinen erfolgt in der Regel durch eine Kombination von Methoden:

Harnanalyse: Eine Harnanalyse kann Hinweise auf eine Infektion, kristalline Ablagerungen und den pH-Wert des Urins geben. Wenn solche Auffälligkeiten gefunden werden, kann dies den Verdacht auf Blasensteine erhärten und weitere bildgebende Untersuchungen erforderlich machen.

Bildgebung: Röntgen oder Ultraschall können die meisten Blasensteine sichtbar machen, aber einige spezielle Steine sind auf herkömmlichen Röntgenbildern nicht erkennbar. In solchen Fällen können Ultraschalluntersuchungen oder Kontrastmittelröntgen erforderlich sein.

Blutuntersuchungen: Bei langanhaltenden Blasensteinen oder Harnwegsinfektionen können die Nieren Schaden nehmen. Ein Harnstau kann zudem zu schwerwiegenden Elektrolytverschiebungen führen, die lebensbedrohlich sein können.

Urinkultur: Falls eine Infektion vermutet wird, kann eine Urinkultur helfen, das genaue Bakterium zu identifizieren und die richtige Antibiotikabehandlung zu wählen.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung von Blasensteinen bei Katzen kann je nach Schweregrad der Erkrankung und Art der Steine variieren.

Eine häufige und effektive Methode ist die Cystotomie, bei der die Blase operativ geöffnet wird, um die Steine zu entfernen. Diese Option wird insbesondere dann empfohlen, wenn große Steine eine Blockade verursachen.

In einigen Fällen kann auch eine Diättherapie in Betracht gezogen werden, bei der spezielle Futtermittel eingesetzt werden, um die Steine aufzulösen und die Harnwege zu unterstützen.

Bei kleine Steine gelingt es zum Teil durch eine Katheterisation die Steine aus dem Harntrakt zu spülen.

Cystotomie: Ein chirurgischer Eingriff, bei dem die Blase geöffnet und die Steine entfernt werden. Dies ist oft die schnellste und effektivste Lösung, vor allem bei großen Steinen, die eine Blockade verursachen.

Diättherapie: In einigen Fällen können spezielle Diäten (wie Hill’s Prescription Diet C/D oder Royal Canin Urinary SO) helfen, die Steine aufzulösen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass dies Zeit benötigt und nicht für alle Steinarten wirksam ist.

Katheterisation: Wenn die Steine klein sind, kann manchmal ein Katheter eingesetzt werden, um die Steine aus der Blase zu spülen. Diese Methode erfordert eine Sedierung.

Vorbeugung von Blasensteinen

Die Prävention ist zum Teil möglich. Es gibt mindestens vier Arten von Blasensteinen bei Katzen, basierend auf ihrer chemischen Zusammensetzung. Eine Analyse der Steine nach deren Entfernung kann Ihrem Tierarzt helfen, die beste Diät oder Behandlungsmethode zu empfehlen.

Regelmäßige Untersuchungen des Urins sowie Ultraschallkontrollen sind sinnvoll, um ein erneutes Auftreten von Blasensteinen frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls die Therapie anzupassen.

Unterstützung im Alter

Fazit

Blasensteine sind ein ernstes Gesundheitsproblem für Katzen, das schnell behandelt werden muss. Wenn du bei deiner Katze Symptome bemerkst, zögere nicht, einen Tierarzt aufzusuchen.

Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können das Wohlbefinden deiner Katze erheblich verbessern.

Denke daran: Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Gesundheitschecks sind der Schlüssel zur Vorbeugung von Krankheiten.

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Über den Autor
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Tzt. Elisabeth Helm GPCert SAS/SAM

Tzt. Elisabeth Helm ist eine erfahrene Tierärztin mit einem breiten Spektrum an Fachwissen und Qualifikationen. Nach Abschluss ihres Studiums an der LMU München im Jahr 2010 hat sie kontinuierlich in verschiedenen Bereichen der Veterinärmedizin weitergebildet.

2018 absolvierte sie eine 2-jährige Fachausbildung im Bereich Innere Medizin für Kleintiere, gefolgt von einer weiteren 2-jährigen Fachausbildung im Bereich Chirurgie für Kleintiere. Durch ihre Arbeit in Kliniken und Praxen in England, Neuseeland und Österreich konnte sie wertvolle Erfahrungen sammeln und ihr Fachwissen vertiefen.

Im Jahr 2013 gründete Elisabeth die Tierarztpraxis Uderns im Zillertal, wo sie mit Leidenschaft und Engagement für das Wohl der Tiere arbeitet. Aktuell setzt sie ihre berufliche Entwicklung fort, indem sie sich zum Kardiologen für Hunde und Katzen weiterbildet.

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