Durchfall beim Hund: Ursachen, Symptome und Behandlung – Tipps für Hundehalter

Tzt. Elisabeth Helm GPCert SAS/SAM
Ursachen und Symptome von Durchfall
Durchfall ist ein häufiges Problem, mit dem viele Hundebesitzer früher oder später konfrontiert werden. Wenn man die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Durchfall bei Hunden kennt, kann man schnell und angemessen reagieren.

Inhalt

Darmerkrankungen des Hundes

Akuter Durchfall wird häufig durch vorübergehende Faktoren wie unverträgliches Futter, Futterumstellungen, Fressen von Abfällen oder Stress verursacht. In vielen Fällen klingt der Durchfall innerhalb von einigen Tagen wieder ab.

Durchfall ist ein Symptom und keine eigenständige Erkrankung. Es kann verschiedene Ursachen haben, von Futterunverträglichkeiten bis zu ernsthaften Erkrankungen. Dennoch tritt Durchfall oft auf, weil das Tier einfach etwas Falsches gefressen hat. Durchfall allein ist nicht immer ein Grund zur Sorge, vor allem wenn das Tier ansonsten vital ist und normal frisst.

Ursachen von Durchfall bei Hunden

Durchfall bei Hunden kann viele Ursachen haben. Akuter Durchfall wird oft duch die Aufnahme von unverträglichem Futter oder einen Parasitenbefall verursacht. Ein anfänglich harmloser Durchfall kann jedoch zu einer bakteriellen Überwucherung der Darmflora oder Dehydrierung führen. Stressige Situationen können ebenfalls zu Durchfall führen, und viele Hunde reagieren empfindlich auf Futterumstellungen.

Es ist wichtig zu beachten, dass anhaltender Durchfall und zusätzliche Auffälligkeiten wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit oder Erbrechen auf organische Erkrankungen hinweisen können. Mögliche Ursachen können eine Pankreatitis oder Nierenerkrankungen sein. Vergiftungen sind seltener als oft angenommen und gehen in der Regel mit neurologischen Problemen oder Kreislaufproblemen einher.

Häufige Ursachen von Durchfall beim Hunde:

  • Parasitenbefall:
    Würmer, Giardien und andere Parasiten können den Verdauungstrakt beeinträchtigen

  • Futterunverträglichkeiten oder Allergien:
    Reaktionen auf bestimmte Nahrungsbestandteile

  • Infektionen:
    Durch Bakterien, Viren oder Pilze

  • Verdauungsstörungen:
    Stress, Futterumstellungen oder falsches Futter

  • Organische Erkrankungen:
    Pankreatitis, Nieren- und Lebererkrankungen oder hormonelle Erkrankungen

  • Krebs:
    Bestimmte Tumore im Magen-Darm-Trakt können Durchfall verursachen.

  • Vergiftungen:
    Toxine wie Rattengift oder giftige Pflanzen

  • Fremdkörperaufnahmen:
    Das Verschlucken von Fremdkörpern wie Steinen, Spielzeugen oder Knochen

Symptome und Behandlung

Welpen haben aufgrund ihres sensiblen Verdauungssystems und ihrer Neigung, Fremdkörper aufzunehmen, häufiger mit Durchfall zu kämpfen als erwachsene Hunde

Symptome von Durchfall bei Hunden

Symptome von Durchfall beim Hund können häufigen Kotabsatz, weichen oder flüssigen Kot, Bauchschmerzen, Blähungen, Müdigkeit und Appetitlosigkeit umfassen. In einigen Fällen kann der Hund auch blutigen Kot oder Erbrechen zeigen. Wenn der Durchfall von anderen schwerwiegenden Symptomen begleitet wird oder länger als ein paar Tage anhält, ist es ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen, um die genaue Ursache zu ermitteln und eine angemessene Behandlung einzuleiten.

Häufige Symptome von Durchfall beim Hunde:

  • Häufiger Kotabsatz:
    Der Hund muss öfter als gewöhnlich und/oder plötzlich und dringend auf die Toilette.

  • Weicher oder flüssiger Kot:
    Der Stuhl des Hundes ist breiig oder flüssig anstatt fest.

  • Blut im Stuhl:
    Eine geringe Menge sichtbares Blut im Stuhl kann auf eine Reizung des Dickdarms hindeuten. 

  • Bauchschmerzen oder Blähungen:
    Der Hund zeigt Unwohlsein im Bauchbereich, kann sich krümmen oder aufgebläht erscheinen.

  • Müdigkeit und Appetitlosigkeit:
    Der Hund wirkt lethargisch, schläfrig und hat möglicherweise kein Interesse an Futter.

  • Erbrechen:
    Nicht selten tritt Durchfall in Verbindung mit Erbrechen auf.

  • Dehydration:
    Durch den Flüssigkeitsverlust infolge von Durchfall kann der Hund dehydrieren.

  • Fieber:
    Infektiöse Darmerkrankungen werden oft von Fieber begleitet.

Hunde fressen oft Gras, wenn sie Durchfall haben, um ihren Magen-Darm-Trakt zu beruhigen. Wenn das Grasfressen zwanghaft wird oder andere Anzeichen von Unwohlsein auftreten, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden, um mögliche gesundheitliche Probleme auszuschließen.

Behandlung von Durchfall beim Hund

Bei Durchfall sollte zunächst beobachtet werden, ob das Tier zusätzlich Symptome wie Erbrechen, Mattigkeit oder Appetitlosigkeit zeigt. Wenn ja, ist eine Untersuchung durch den Tierarzt ratsam. Wenn das Tier ansonsten munter ist, kann eine Kotprobe auf Parasiten untersucht werden, da diese häufige Auslöser für Durchfall sind.

Für Hunde mit akutem Durchfall und gutem Allgemeinzustand können Maßnahmen wie die Gabe von Aktivkohle und Probiotika hilfreich sein, um den Verdauungstrakt zu beruhigen. Wenn sich der Durchfall innerhalb der ersten Tage nicht verbessert, sollte auch hier ein Tierarzt aufgesucht werden, um eine genaue Diagnose und geeignete Behandlung zu erhalten.

Achte bei Durchfall deines Hundes immer darauf, dass er ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt, um Dehydrierung zu vermeiden. Leichte Bewegung und eine schonende Ernährung sind ebenfalls empfehlenswert, um den Verdauungstrakt zu entlasten.

Durchfall bei Hunden kann viele Ursachen haben und sollte nicht ignoriert werden. Bei anhaltendem oder schwerem Durchfall ist es ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen, um die genaue Ursache zu klären und eine angemessene Behandlung einzuleiten.

Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und regelmäßige Parasitenprophylaxe können dazu beitragen, Durchfall und andere Gesundheitsprobleme bei Hunden zu vermeiden.

Wenn Du Fragen zur Ernährung oder Parasitenprophylaxe deines Hundes hast oder Unterstützung benötigst, wende dich gerne an uns. Wir stehen dir und deinem Hund mit Rat und Tat zur Seite.

Wir beraten dich gerne zu allen Fragen rund um dein Haustier!

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Über den Autor
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Tzt. Elisabeth Helm GPCert SAS/SAM

Tzt. Elisabeth Helm ist eine erfahrene Tierärztin mit einem breiten Spektrum an Fachwissen und Qualifikationen. Nach Abschluss ihres Studiums an der LMU München im Jahr 2010 hat sie kontinuierlich in verschiedenen Bereichen der Veterinärmedizin weitergebildet.

2018 absolvierte sie eine 2-jährige Fachausbildung im Bereich Innere Medizin für Kleintiere, gefolgt von einer weiteren 2-jährigen Fachausbildung im Bereich Chirurgie für Kleintiere. Durch ihre Arbeit in Kliniken und Praxen in England, Neuseeland und Österreich konnte sie wertvolle Erfahrungen sammeln und ihr Fachwissen vertiefen.

Im Jahr 2013 gründete Elisabeth die Tierarztpraxis Uderns im Zillertal, wo sie mit Leidenschaft und Engagement für das Wohl der Tiere arbeitet. Aktuell setzt sie ihre berufliche Entwicklung fort, indem sie sich zum Kardiologen für Hunde und Katzen weiterbildet.

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