Impfungen bei Hunden: Sicherheit, Nebenwirkungen und die häufigsten Bedenken

Tzt. Elisabeth Helm GPCert SAS/SAM
Alle Fragen rund um die Impfungen beim Hund
Impfungen spielen eine wesentliche Rolle für die Gesundheit unserer Hunde. Wir verstehen jedoch, dass viele Hundehalter Bedenken haben. Deshalb haben wir die häufigsten Fragen, Sorgen und Bedenken, die wir im Behandlungsraum von euch hören, zusammengefasst und ausführlich beantwortet. So möchten wir euch wertvolle Informationen an die Hand geben und eure Fragen rund um das Thema Impfungen klären.

Inhalt

„Ich mache mir Sorgen über Nebenwirkungen.“

Es ist vollkommen natürlich, sich um mögliche Nebenwirkungen zu sorgen. Die gute Nachricht: Schwere Impfreaktionen sind äußerst selten.

Studien zeigen, dass die meisten Hunde nur milde, vorübergehende Nebenwirkungen wie Müdigkeit oder eine kleine Schwellung an der Injektionsstelle zeigen. Die Vorteile des Schutzes vor schweren und potenziell tödlichen Krankheiten überwiegen diese milden Reaktionen in der Regel bei Weitem. Zudem können wir Impfungen gezielt staffeln, um das Risiko zu minimieren.

„Mein Hund hat schon mal auf eine Impfung reagiert, also lasse ich ihn nicht mehr impfen.“

Es tut mir leid zu hören, dass dein Hund eine Reaktion hatte, und ich verstehe deine Bedenken vollkommen. Solche Reaktionen sind zwar selten, können jedoch in bestimmten Fällen vorkommen. Schwere unerwünschte Ereignisse, wie Anaphylaxie (eine schwere allergische Reaktion), kommen extrem selten vor, mit einer geschätzten Häufigkeit von etwa 0,1-0,2 pro 10.000 Impfungen.

Aber keine Sorge: Wir können deine Impfstrategie anpassen, indem wir die Impfstoffe trennen und in zeitlichen Abständen verabreichen. So reduzieren wir das Risiko von Reaktionen, während dein Hund dennoch den notwendigen Schutz erhält.

Fragen zur Impfung des Hundes
Chihuahua "Peanut"

Chihuahua Peanut hatte nach seiner letzten Impfung eine unerwünschte Impfreaktion, was bei seinen Besitzern natürlich Besorgnis auslöste. Glücklicherweise erholte er sich schnell. Um künftige Probleme zu vermeiden, wurden seine Impfungen zeitlich gestaffelt und getrennt verabreicht. Seitdem zeigt Peanut keine Reaktionen mehr und erhält regelmäßig seine Impfungen – ein gutes Gefühl für alle Beteiligten!

„Ich halte meinen Hund in der Wohnung und er hat keinen Kontakt zu anderen Tieren, also ist eine Impfung nicht nötig.“

Auch wenn dein Hund viel Zeit in der Wohnung verbringt, ist er weiterhin potenziellen Krankheitserregern ausgesetzt. Krankheiten wie Parvovirose und Staupe können auch durch Außenstehende in unsere wohnlichen Räume getragen werden. Zudem können Krankheiten von anderen Haustieren oder sogar von Wildtieren in Umlauf gebracht werden.

Impfungen sind eine wichtige Vorsichtsmaßnahme, um das Risiko für deinen Hund zu minimieren.

„Ich habe gehört, dass Impfungen das Immunsystem schwächen.“

Tatsächlich sind Impfstoffe so konzipiert, dass sie das Immunsystem anregen und nicht schwächen. Sie lehren das Immunsystem, wie es gegen bestimmte Krankheitserreger ankämpfen soll. Ein gut funktionierendes Immunsystem benötigt dieses Training, um stark und effektiv zu sein.

Langfristig gesehen helfen Impfungen, dein Tier vor ernsthaften Erkrankungen zu schützen.

„Mein letzter Hund war nie geimpft und hat lange gelebt.“

Jeder Hund ist einzigartig, und es gibt sicherlich Ausnahmen. Allerdings ist es wichtig, einen allgemeinen Schutz für alle Hunde zu fördern. Die Lebenserwartung eines Hundes hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich Genetik, Ernährung und Gesundheitsversorgung.

Impfungen helfen, die Wahrscheinlichkeit von schweren Erkrankungen zu verringern, was letztendlich die Lebensqualität und die Lebenserwartung deines Hundes verbessern kann.

„Ich habe Angst, dass Impfstoffe unbeabsichtigte Krankheiten übertragen.“

Impfstoffe werden strengen Tests und Kontrollen unterzogen, um sicherzustellen, dass sie sicher und wirksam sind, bevor sie auf den Markt gebracht werden. Das Risiko, dass ein Impfstoff eine Krankheit überträgt, ist extrem niedrig.

Die Vorteile der Impfung überwiegen in der Regel die Risiken, und die von Impfstoffen gebotene Sicherheit ist weitaus größer als das Risiko, an einer ernsten Erkrankung zu erkranken.

Sicherheit und Nebenwirkungen von Impfungen beim Hund
Yorkshire Terrier Balu

Yorkshire Terrier Balu hatte nach seiner letzten Impfung plötzlich hohes Fieber, seine Besitzer haben ihn sehr besorgt zu uns gebracht. Wir haben ihm ein fiebersenkendes Medikament gegeben, und schon am nächsten Tag war Balu wieder fit und munter. Dank seiner regelmäßigen Impfungen ist Balu nun gut geschützt, und seine Familie kann sich sicher fühlen, dass sie die richtige Entscheidung für seine Gesundheit getroffen hat.

„Impfungen sind nicht notwendig, weil die Krankheiten selten sind.“

Es stimmt, dass einige dieser Krankheiten in bestimmten Regionen seltener geworden sind, vor allem dank der Impfprogramme. Doch das bedeutet nicht, dass sie verschwunden sind. Krankheiten wie Parvovirose, Staupe und Leptospirose können plötzlich wieder auftreten, besonders wenn nicht genügend Tiere geimpft sind.

Dein Hund könnte (und oft auch unbemerkt) Kontakt zu einem infizierten Tier haben. Durch Impfungen schützen wir nicht nur unseren eigenen Hund, sondern auch die gesamte Gemeinschaft. 

„Ich vertraue den Pharmaunternehmen, die Impfstoffe herstellen, nicht.“

Es ist vollkommen nachvollziehbar, in der heutigen Zeit Bedenken gegenüber großen Unternehmen zu haben. Die gute Nachricht ist jedoch, dass Impfstoffe von unabhängigen Gesundheitsbehörden wie dem Robert Koch-Institut und den entsprechenden Veterinärbehörden strengen Tests unterzogen werden, bevor sie zugelassen werden. Diese Organisationen überwachen die Sicherheit und Wirksamkeit von Impfstoffen und setzen das Wohl der Tiere an erster Stelle.

„Ich glaube, dass natürliche Immunität besser ist als durch Impfungen vermittelte Immunität.“

Natürliche Immunität kann zwar stark sein, bringt jedoch oft erhebliche Risiken mit sich. Viele Krankheiten, gegen die wir impfen, können zu schweren gesundheitlichen Problemen oder sogar zum Tod führen. Impfungen geben deinem Hund die Möglichkeit, eine Immunität zu entwickeln, ohne die Gefahr, die mit der Erkrankung selbst verbunden ist. Es ist wie eine Sicherheitsleitlinie, die deinen Hund schützt.

„Ich kann die Impfungen nicht bezahlen."

Impfungen können eine finanzielle Belastung darstellen, allerdings ist es wichtig, die langfristigen Kosten und Nutzen im Auge zu behalten. Die Behandlung schwerer Krankheiten kann viel teurer sein als die Kosten für Impfungen.

Zudem bieten wir flexible Zahlungspläne oder Kooperationen mit Tierschutzorganisationen an, um sicherzustellen, dass jeder Hund Zugang zu den notwendigen Impfungen hat. Es gibt oft auch Ressourcen, um finanzielle Unterstützung für notwendige Tierbehandlungen zu erhalten.

„Ich will keine Chemie für meinen Hund.“

Ich verstehe deinen Wunsch, natürliche Lösungen zu bevorzugen. Es ist wichtig, dass wir alle darüber nachdenken, was wir unseren Tieren geben. Impfstoffe bestehen jedoch aus sorgfältig ausgewählten, getesteten Komponenten, die speziell entwickelt wurden, um sicher und effektiv zu sein. Anstatt das Immunsystem deines Hundes zu überlasten, helfen Impfungen dabei, es zu stärken und auf Störungen durch Krankheitserreger vorzubereiten.

Es gibt keine „natürliche“ Alternative, die den gleichen Sicherheits- und Schutzgrad bietet. Und schließlich, denk daran, dass durch die Impfung nicht nur dein Hund, sondern auch andere Tiere und Menschen in deiner Umgebung geschützt werden. Es ist ein Schritt zum Wohl der gesamten Gemeinschaft.

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Impfung bei einem Hund in der Tierarztpraxis Uderns

Impfung - Der beste Schutz für Hund und Katze

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Über den Autor
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Tzt. Elisabeth Helm GPCert SAS/SAM

Tzt. Elisabeth Helm ist eine erfahrene Tierärztin mit einem breiten Spektrum an Fachwissen und Qualifikationen. Nach Abschluss ihres Studiums an der LMU München im Jahr 2010 hat sie kontinuierlich in verschiedenen Bereichen der Veterinärmedizin weitergebildet.

2018 absolvierte sie eine 2-jährige Fachausbildung im Bereich Innere Medizin für Kleintiere, gefolgt von einer weiteren 2-jährigen Fachausbildung im Bereich Chirurgie für Kleintiere. Durch ihre Arbeit in Kliniken und Praxen in England, Neuseeland und Österreich konnte sie wertvolle Erfahrungen sammeln und ihr Fachwissen vertiefen.

Im Jahr 2013 gründete Elisabeth die Tierarztpraxis Uderns im Zillertal, wo sie mit Leidenschaft und Engagement für das Wohl der Tiere arbeitet. Aktuell setzt sie ihre berufliche Entwicklung fort, indem sie sich zum Kardiologen für Hunde und Katzen weiterbildet.

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