Übergewicht bei Katzen – Hilf deiner Katze beim Abnehmen!

Tzt. Elisabeth Helm GPCert SAS/SAM
Übergewicht bei Katzen
Die Aufnahme von zu vielen Kalorien und gleichzeitig zu geringem Energieverbrauch durch zu wenig Bewegung führt unweigerlich zur Speicherung von überschüssiger Energie in Form von Fett.

Inhalt

Studien zeigen, dass 40 % unserer Katzen an Übergewicht leiden

Britisch Kurzhaar Katze beim Tierarzt
Eine Katze gilt dann als übergewichtig, wenn ihr ideales Körpergewicht um 15 – 20 % überschritten wird.

Eine Gewichtszunahme ist meist die Folge einer bewegungsarmen Lebensweise. Die Aufnahme von zu vielen Kalorien und gleichzeitig zu geringem Energieverbrauch durch zu wenig Bewegung führt unweigerlich zur Speicherung von überschüssiger Energie in Form von Fett. Besonders gefährdet sind erwachsene Katzen die in einer Wohnung ohne Zugang nach draußen gehalten und reichlich gefüttert werden.

Übergewicht verschlechtert die Lebensqualität der Katze

  • Gelenkserkrankungen
    Gelenkserkrankungen sind häufig Folge von Übergewicht. Schmerzen und Bewegungsunlust der Katze fördern wiederum die Gewichtszunahme. 
  • Diabetes mellitus
    Viele übergewichtige Katzen erkranken im Alter an Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit). Alleine durch ein Gewichtsmanagement könnte ein Großteil verhindert werden.
  • Harnwegserkrankungen
    Blasenenzündungen und Harnsteine sind die Folge von mangelnder Bewegung und seltenem Harnabsatz. Übergewichtige Katzen haben oft Probleme die Katzentoilette zu betreten und benutzen diese somit weniger. 
  • Hautprobleme
    Durch das Übergewicht und die häufig folgenden Gelenkprobleme neigen diese Katzen zu mangelnder Fellpflege, was wiederum zu Hautproblemen führen kann. 
  • Herz - Kreislauferkrankungen
    Wie auch bei uns Menschen ist Übergewicht auch eine Belastung für das Herz-Kreislaufsystem. Sie haben eine kürzere Lebenserwartung als ihre normalgewichtigen Artgenossen.
  • Leberlipidose
    Adipöse Katzen reagieren sehr empfindlich auf eine plötzlich eingestelle Nahrungsaufnahme (z.B. bei einer Erkrankung oder bei Futter mit geringer Akzeptanz). Eine Leberlipidose (Fettspeicherkrankheit) ist die Folge und kann potenziell tödlich verlaufen.

Die richtige Diät für die Katze

Eine kalorienarme Diät mit hohem Protein- und Faseranteil ist empfehlenswert. Einfach die Hälfte eines normalen Futters anzubieten ist bei einer Katze nicht ratsam, da sie dadurch auch die Hälfte der für sie wichtigen Nährstoffe aufnimmt.
Die Gewichtsabnahme muss langsam und Schritt für Schritt erfolgen. Ideal wäre eine Abnahme des Körpergewichts um 1 % pro Woche, um Muskelabbau und Leberprobleme zu vermeiden. Die verordnete Tagesration sollte genau abgewogen werden.
Um das Sättigungsgefühl zu steigern wird empfohlen, die Fressgeschwindigkeit zu verlangsamen – z.B. mit Futterbälle; Tagesration aufteilen und an unterschiedlichen Stellen in der Wohnung verstecken; Futterbehälter mit engem Eingang, damit die Katze das Futter mit der Pfote rausfischen muss usw.

Trockenfutter für Hund und Katze
Katze in Aktion

Ohne Bewegung geht´s nicht!

Die körperliche Bewegung der Katze sollte gefördert werden, da sie für einen Aufbau der Muskelmasse zu Lasten des Fettgewebes führt. Ein Bewegungsprogramm sollte langsam aufgebaut und anfangs mit ein paar Minuten pro Tag beginnen.
Man kann z. B. das Trockenfutter schrittweise immer weiter weg vom Napf verteilen.
Ein geeignetes Katzenspielzeug sollte den Jagdinstinkt stimulieren (d.h. schnelle und unvorhergesehene Bewegungen, Geräusche, Ähnlichkeit mit Beutetier…) wie z.B. Futterbälle oder Laserpointer.

Fazit

Eine Gewichtsreduktion ist immer ein Kampf. Eine Katze die erfolgreich abgenommen hat wird stets dazu neigen wieder zuzunehmen und unter Umständen wird sie auch nie ihr Idealgewicht erreichen.
Vorbeugen ist deshalb auch hier besser als behandeln.

Wir beraten dich gerne zur Ernährung deiner Katze!

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Über den Autor
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Tzt. Elisabeth Helm GPCert SAS/SAM

Tzt. Elisabeth Helm ist eine erfahrene Tierärztin mit einem breiten Spektrum an Fachwissen und Qualifikationen. Nach Abschluss ihres Studiums an der LMU München im Jahr 2010 hat sie kontinuierlich in verschiedenen Bereichen der Veterinärmedizin weitergebildet.

2018 absolvierte sie eine 2-jährige Fachausbildung im Bereich Innere Medizin für Kleintiere, gefolgt von einer weiteren 2-jährigen Fachausbildung im Bereich Chirurgie für Kleintiere. Durch ihre Arbeit in Kliniken und Praxen in England, Neuseeland und Österreich konnte sie wertvolle Erfahrungen sammeln und ihr Fachwissen vertiefen.

Im Jahr 2013 gründete Elisabeth die Tierarztpraxis Uderns im Zillertal, wo sie mit Leidenschaft und Engagement für das Wohl der Tiere arbeitet. Aktuell setzt sie ihre berufliche Entwicklung fort, indem sie sich zum Kardiologen für Hunde und Katzen weiterbildet.

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