Herzkrank durch falsche Ernährung – DCM Herzerkrankung des Hundes

Tzt. Elisabeth Helm GPCert SAS/SAM
Dilatative Kardiomyopathie (DCM)
Herzerkrankungen wie dilatative Kardiomyopathie (DCM) können schwerwiegende Auswirkungen haben und im schlimmsten Fall die Lebensdauer deutlich verkürzen. Deshalb ist es wichtig, sich über die Risiken von Herzerkrankungen zu informieren.

Inhalt

Als Tierarztpraxis ist uns das Wohlergehen eurer Hunde besonders wichtig. Ein aktuelles Thema, das Tiermediziner beschäftigt, ist die diätassoziierte dilatative Kardiomyopathie (DCM) bei Hunden – eine Herzerkrankung die durch falsche Ernährung verursacht werden kann. In diesem Beitrag möchten wir euch die wichtigsten bisherigen Erkenntnisse und Tipps geben, um eure Hunde fit und gesund zu halten.

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Was ist eine dilatative Kardiomyopathie (DCM)?

DCM (Dilatative Kardiomyopathie) ist eine schwerwiegende Krankheit des Herzmuskels, welche zu einer Vergrößerung und Abschwächung des Herzens führt. Sie zählt zu den häufigsten Herzkrankheiten bei Hunden und kann ernste Konsequenzen wie Herzinsuffizienz oder plötzlichen Tod nach sich ziehen.

Ursachen einer dilatativen Kardiomyopathie (DCM)

Die Ursachen für die dilatative Kardiomyopathie (DCM) bei Hunden können grundsätzlich in primäre und sekundäre Formen unterteilt werden.

Die typische (primäre) dilatative Kardiomyopathie (DCM) ist meist genetisch bedingt und tritt häufig bei bestimmten Hunderassen wie Doberman, Deutschen Doggen und Boxern auf. Diese Form der Herzerkrankung wird in der Regel vererbt und kann über mehrere Generationen hinweg weitergegeben werden.

Bei der sekundären DCM handelt es sich um eine Form, die durch äußere Faktoren wie bestimmte Medikamente, Infektionen oder vor allem durch Ernährungsgewohnheiten ausgelöst werden kann.

Ernährungsbedingte dilatative Kardiomyopathie (DCM)


Eine der häufigsten Ursachen für (sekundäre) DCM ist eine unausgewogene Ernährung. Insbesondere wird ein negativer Einfluss von Futtersorten, die reich an Hülsenfrüchten wie Erbsen und Linsen sind vermutet. Meist sind dies getreidefreie Trockenfutter bei denen Hülsenfrüchte das Getreide ersetzen, wobei die Anwesenheit oder Abwesenheit von Getreide keine Rolle spielt.

Auch selbstgekochte Diäten, die häufig unausgewogen sind und nicht alle nötigen Nährstoffe enthalten, können zu Mangel an Taurin oder Vitamin B1 führen und eine DCM begünstigen.

Aber keine Sorge – bei Hunden die aufgrund einer Fehlernährung an einer DCM erkranken, wurde eine unausgewogene Diät über ein Jahr oder länger gefüttert bis es zu Symptomen kam. Auch haben sich die Symptome im Gegensatz zu der primären DCM durch eine Umstellung auf ein geeignetes Futter gebessert.

Darmerkrankungen des Hundes

Wie kannst du deinen Hund unterstützen?

Hier sind einige praktische Tipps, um die Gesundheit des Herzens deines Hundes zu unterstützen:

Zutatenliste überprüfen: Achte auf die Zutaten deines Hundefutters, insbesondere die Verwendung von Hülsenfrüchten. Vermeide Futtersorten, die mehrere Hülsenfrüchte in den ersten zehn Zutaten aufweisen.

Ärztliche Beratung: Bei der Wahl der Ernährung deines Hundes kann dein Tierarzt helfen, die am besten geeignete Diät zu finden, um das Risiko einer DCM zu minimieren. Regelmäßige Herzuntersuchungen sind ebenfalls ratsam.

Symptome beachten: Achten auf Anzeichen von Herzerkrankungen wie Husten, schnelle Atmung, Hecheln oder Müdigkeit und suche bei Verdacht einen Tierarzt auf.

Fazit

Es ist zweifellos erforderlich, weitere Forschungsarbeiten zur ernährungsbedingten dilatativen Kardiomyopathie durchzuführen.

Dennoch raten wir dazu, stets eine ausgewogene Ernährung für deinen Hund zu wählen, um Mangelerscheinungen oder eine Überdosierung zu vermeiden. Weiters raten wir von hohen Mengen an Hülsenfrüchten im Futter ab. Bei Barf Diäten empfehlen wir eine Ernährungsberatung durch einen Tierarzt.

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Über den Autor
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Tzt. Elisabeth Helm GPCert SAS/SAM

Tzt. Elisabeth Helm ist eine erfahrene Tierärztin mit einem breiten Spektrum an Fachwissen und Qualifikationen. Nach Abschluss ihres Studiums an der LMU München im Jahr 2010 hat sie kontinuierlich in verschiedenen Bereichen der Veterinärmedizin weitergebildet.

2018 absolvierte sie eine 2-jährige Fachausbildung im Bereich Innere Medizin für Kleintiere, gefolgt von einer weiteren 2-jährigen Fachausbildung im Bereich Chirurgie für Kleintiere. Durch ihre Arbeit in Kliniken und Praxen in England, Neuseeland und Österreich konnte sie wertvolle Erfahrungen sammeln und ihr Fachwissen vertiefen.

Im Jahr 2013 gründete Elisabeth die Tierarztpraxis Uderns im Zillertal, wo sie mit Leidenschaft und Engagement für das Wohl der Tiere arbeitet. Aktuell setzt sie ihre berufliche Entwicklung fort, indem sie sich zum Kardiologen für Hunde und Katzen weiterbildet.

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