Fieber messen leicht gemacht: So überprüfst du die Temperatur deines Haustiers

Tzt. Elisabeth Helm GPCert SAS/SAM
Fieber messen beim Haustier
Die Körpertemperatur ist ein entscheidender Indikator für das Wohlbefinden deines pelzigen Freundes. In diesem Beitrag erfährst du, wie du die Temperatur deines Haustiers richtig messen kannst, welche Werte normal sind und warum es wichtig ist, auf Anzeichen von Fieber oder Untertemperatur zu achten.

Inhalt

Als Tierhalter möchtest du sicherstellen, dass es deinem pelzigen Freund gut geht. Eine einfache, aber wichtige Methode, um die Gesundheit deines Haustiers zu überprüfen, ist die Messung der Körpertemperatur. In diesem Blogbeitrag erfährst du, warum das wichtig ist, wie du es richtig machst, und welche Werte normal sind.

Temperatur messen

Die Körpertemperatur eines Tieres kann durch Stress vorübergehend steigen, was zu fehlerhaften Fiebermessungen führt. Daher sollte bei der Messung eine ruhige Umgebung geschaffen werden.

Die Körpertemperatur gibt wertvolle Hinweise auf die Gesundheit deines Haustiers. Eine erhöhte Temperatur kann auf Fieber hinweisen und auf Infektionen, Entzündungen oder andere gesundheitliche Probleme hindeuten. Regelmäßiges Messen der Temperatur hilft dir, frühzeitig zu erkennen, wenn etwas nicht stimmt, sodass du schnell einen Tierarzt aufsuchen kannst.

Temperatur messen

Warme Ohren oder eine trockene Nase sind keine verlässlichen Anzeichen für eine erhöhte Körpertemperatur.

  1. Benötigte Hilfsmittel:
  • Ein digitales Thermometer, das für Haustiere geeignet ist.
  • Etwas Schmiergel, wie Vaseline oder Wassergele, zur besseren Handhabung.
  1. Einen ruhigen Ort finden:
  • Messe die Temperatur, wenn dein Haustier ruhig und entspannt ist. Warte, bis es sich akklimatisiert hat, besonders wenn es vorher aufgeregt war.
  1. Das Tier fixieren:
  • Es kann hilfreich sein, eine zweite Person um Unterstützung zu bitten, vor allem bei größeren oder unruhigen Tieren.
  • Halte dein Haustier sanft, aber bestimmt fest. Bei kleinen Tieren kannst du es gemütlich auf deinem Schoß oder in eine Decke gewickelt halten.
  • Bei größeren Hunden bietet sich ein ruhiger Platz an. Lege deine Hand auf den Rücken des Tieres, um ihm Sicherheit zu geben.
  1. Temperatur messen:
  • Trage etwas Schmiergel auf die Spitze des Thermometers auf.
  • Führe die Spitze vorsichtig in den After deines Haustiers ein. Achte darauf, dass das Thermometer vollständig eingeführt ist – meist ca. 0,5 – 1 cm. Bei digitalen Thermometern zeigt ein Signalton an, wenn die Messung abgeschlossen ist).
  • Halte das Thermometer ruhig und warte, bis der Signalton ertönt. Notiere dir den Wert.
  • Hunde: 37,5 bis 39,2 Grad Celsius
  • Katzen: 38,1 bis 39,2 Grad Celsius
  • Kleintiere (zum Beispiel Kaninchen oder Meerschweinchen): 38,5 bis 40 Grad Celsius

Wenn die gemessene Temperatur deutlich außerhalb dieser Bereiche liegt, solltest du umgehend einen Tierarzt kontaktieren.

Fieber ist oft ein Zeichen dafür, dass der Körper deines Tieres gegen eine Erkrankung ankämpft. Hier sind einige häufige Ursachen:

  • Infektionen: Bakterielle, virale oder parasitäre Infektionen können Fieber auslösen.
  • Entzündungen: Verletzungen oder entzündliche Erkrankungen können eine Temperaturerhöhung verursachen.
  • Autoimmunerkrankungen: Bei bestimmten autoimmune Störungen kann der Körper deines Tieres überreagieren und Fieber entwickeln.
  • Tumoren: Einige Tumoren können ebenfalls Fieber hervorrufen, da sie Entzündungsprozesse im Körper auslösen.

Auch das Gegenteil von Fieber – eine Untertemperatur – kann für dein Tier ernsthafte Gefahren bergen. Untertemperatur, auch Hypothermie genannt, tritt auf, wenn die Körpertemperatur eines Tieres unter den normalen Bereich fällt. Dies kann schwerwiegende gesundheitliche Risiken mit sich bringen, da der Stoffwechsel langsamer wird und die Organe nicht mehr optimal arbeiten.

Unter 37 °C gilt es als Untertemperatur.

Die regelmäßige Kontrolle der Körpertemperatur ist ein einfaches, aber effektives Mittel, um die Gesundheit deines Haustieres im Auge zu behalten. Wenn du Veränderungen bemerkst oder dein Haustier sich unwohl fühlt, zögere nicht, uns zu kontaktieren.

Gemeinsam können wir die besten Maßnahmen für deinen geliebten Vierbeiner ergreifen!

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Über den Autor
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Tzt. Elisabeth Helm GPCert SAS/SAM

Tzt. Elisabeth Helm ist eine erfahrene Tierärztin mit einem breiten Spektrum an Fachwissen und Qualifikationen. Nach Abschluss ihres Studiums an der LMU München im Jahr 2010 hat sie kontinuierlich in verschiedenen Bereichen der Veterinärmedizin weitergebildet.

2018 absolvierte sie eine 2-jährige Fachausbildung im Bereich Innere Medizin für Kleintiere, gefolgt von einer weiteren 2-jährigen Fachausbildung im Bereich Chirurgie für Kleintiere. Durch ihre Arbeit in Kliniken und Praxen in England, Neuseeland und Österreich konnte sie wertvolle Erfahrungen sammeln und ihr Fachwissen vertiefen.

Im Jahr 2013 gründete Elisabeth die Tierarztpraxis Uderns im Zillertal, wo sie mit Leidenschaft und Engagement für das Wohl der Tiere arbeitet. Aktuell setzt sie ihre berufliche Entwicklung fort, indem sie sich zum Kardiologen für Hunde und Katzen weiterbildet.

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