Giardien beim Hund: Wichtige Informationen für Hundebesitzer

Tzt. Elisabeth Helm GPCert SAS/SAM
Giardien beim Hund
In unserem Artikel erfährst du, wie du Giardien bei deinem Hund erkennen, effektiv behandeln und gezielt vorbeugen kannst. Wir erklären dir die Bedeutung von guter Hygiene zur Vermeidung einer Infektion und geben dir umfassende Informationen über diese Parasiten.

Inhalt

Giardien beim Hund: Erkennen, Behandeln und Vorbeugen für ein gesundes Hundeleben

Giardiasis ist eine weit verbreitete Erkrankung, die durch den Parasiten Giardia intestinalis verursacht wird.

Als Tierärztin liegt mir am Herzen, dir dabei zu helfen, diese Erkrankung besser zu verstehen. So kannst du aktiv zu einem gesunden und glücklichen Leben deines Hundes beitragen.

Was sind Giardien?

Die Giardiose, ist eine Infektion, die auftreten kann, wenn Hunde Zysten von Giardia aufnehmen, oft über kontaminiertes Wasser oder Futter. Diese Zysten gelangen hauptsächlich in den Dünndarm, wo sie die Verdauung beeinträchtigen. Bei Menschen kann Giardia gelegentlich in die Gallenwege aufsteigen und Leberprobleme verursachen.

Wie äußern sich Giardien beim Hund?

Die Symptome der Giardiasis können von Hund zu Hund variieren. Einige Hunde zeigen keine Anzeichen, während andere unter folgenden Symptomen leiden können:

  • Durchfall: Dieser kann mild bis schwer sein, persistent oder intermittierend auftreten und in einigen Fällen selbstlimitierend sein. Oft beginnt der Durchfall fünf Tage nach der Infektion, bevor die Zysten im Kot nachweisbar sind.

  • Kot: Der Kot kann eine „kuhfladenartige“ Konsistenz haben und kann teilweise auch Blut oder Schleim enthalten. Einige Hunde verlieren an Gewicht, während andere dies nicht tun.

  • Verhaltensänderungen: Lethargie ist ebenfalls ein häufiges Zeichen, das auf Unwohlsein hinweist.

Zoonose - Giardien sind auf den Menschen übertragbar

Giardien werden in der Regel durch kontaminierte Nahrung, Wasser oder direkten Kontakt mit infizierten Tieren übertragen.

Häufige Fragen von Hundehaltern zu Giardien

Wie werden Giardien beim Hund diagnostiziert?

  • Zur Diagnose wird ein Kot-Test durchgeführt, bei dem bewegliche Trophozoiten oder Zysten gefunden werden. Es sind mindestens drei Kotproben erforderlich, um Giardien mit Sicherheit auszuschließen.

Wie werden Giardien bei Hunden behandelt?

  • Die Behandlung umfasst mehrere Schritte:

  • Medikamentöse Therapie: Zu den häufigsten Medikamenten gehören Metronidazol oder Fenbendazol, die über mehrere Tage verabreicht werden.

  • Umgebung dekontaminieren: Es ist wichtig, den Lebensraum des Hundes gründlich zu reinigen, um eine erneute Ansteckung zu vermeiden.

  • Nachkontrolle: Nach Therapieende sollte erneut eine Koprobe untersucht werden, um die Elimination der Giardien zu bestätigen

Vorbeugung und Gesundheitsvorsorge

Vorbeugen ist entscheidend, um die Gesundheit deines Hundes zu schützen:

Ich empfehle, deinen Hund mindestens viermal im Jahr zu entwurmen. Beachte bitte, dass eine Entwurmung nicht gegen Giardien wirkt. Bei Durchfallsymptomen sollte daher eine Kotuntersuchung durchgeführt werden.

Alternativ, falls du keine Medikamente verabreichen möchtest, kannst du auch viermal im Jahr eine Kotuntersuchung machen lassen. So können wir frühzeitig feststellen, ob dein Hund mit Giardien oder anderen Parasiten infiziert ist.

So funktioniert die Kotprobe

Prognose und Risiken von Giardien bei Hunden

Prognose: Die Prognose für eine vollständige Genesung ist in der Regel gut, aber die Eliminierung der Parasiten kann schwierig sein. Das liegt daran, dass Giardien-Zysten resistent gegen Umwelteinflüsse sind und nur wenige Zysten ausreichen, um eine erneute Infektion auszulösen.

Öffentliche Gesundheitsrisiken: Es gibt sieben genetische Varianten von Giardia. Zwei davon (A und B) können sowohl bei Menschen als auch bei Tieren auftreten. Die Übertragungsrisiken zwischen Hunden und Menschen sind jedoch bei routinemäßigen hygienischen Maßnahmen gering, wobei kleine Kinder ein erhöhtes Risiko haben könnten.

Regelmäßige Kotuntersuchungen und gute Hygiene sind der Schlüssel zur Gesundheit deines Hundes und deiner Familie.

Fazit

Giardien sind eine behandelbare Erkrankung, die trotzdem ernst genommen werden sollte. Wenn du bei deinem Hund einen Verdacht auf eine Infektion oder Fragen zur Gesundheitsvorsorge hast, zögere nicht, uns zu kontaktieren.

Gemeinsam sorgen wir dafür, dass dein Vierbeiner gesund bleibt!

Wir beraten dich gerne zu allen Fragen rund um dein Haustier!

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Über den Autor
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Tzt. Elisabeth Helm GPCert SAS/SAM

Tzt. Elisabeth Helm ist eine erfahrene Tierärztin mit einem breiten Spektrum an Fachwissen und Qualifikationen. Nach Abschluss ihres Studiums an der LMU München im Jahr 2010 hat sie kontinuierlich in verschiedenen Bereichen der Veterinärmedizin weitergebildet.

2018 absolvierte sie eine 2-jährige Fachausbildung im Bereich Innere Medizin für Kleintiere, gefolgt von einer weiteren 2-jährigen Fachausbildung im Bereich Chirurgie für Kleintiere. Durch ihre Arbeit in Kliniken und Praxen in England, Neuseeland und Österreich konnte sie wertvolle Erfahrungen sammeln und ihr Fachwissen vertiefen.

Im Jahr 2013 gründete Elisabeth die Tierarztpraxis Uderns im Zillertal, wo sie mit Leidenschaft und Engagement für das Wohl der Tiere arbeitet. Aktuell setzt sie ihre berufliche Entwicklung fort, indem sie sich zum Kardiologen für Hunde und Katzen weiterbildet.

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