Morbus Cushing beim Hund: Die Krankheit im Detail und ihre Folgen fürs Tier

Tzt. Elisabeth Helm GPCert SAS/SAM
Hyperadrenokortizismus beim Hund
Entdecke, wie Morbus Cushing (Hyperadrenokortizismus) das Leben deines Hundes beeinflussen kann. In unserem neuesten Beitrag erklären wir die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten dieser Erkrankung. Erfahre, wie du frühzeitig Anzeichen erkennen und deinem Vierbeiner die bestmögliche Unterstützung bieten kannst.

Inhalt

Morbus Cushing, auch bekannt als Hyperadrenokortizismus, ist eine Erkrankung, die viele Hundebesitzer betrifft. Wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund an Morbus Cushing leiden könnte, bist du nicht allein. In diesem Beitrag erkläre ich dir auf einfache und verständliche Weise, worum es geht und wie du deinem pelzigen Freund helfen kannst.

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Morbus Cushing tritt häufig bei älteren Hunden auf, wobei die meisten Diagnosefälle bei Hunden über 6 Jahre gestellt werden.

Was ist Morbus Cushing?

Morbus Cushing entsteht, wenn die Nebennieren deines Hundes zu viel Cortisol produzieren. Cortisol ist ein wichtiges Hormon, das bei der Regulation von Stoffwechsel, Immunabwehr und Stressreaktionen hilft. Eine Überproduktion kann jedoch zu verschiedenen Gesundheitsproblemen führen.

Symptome von Morbus Cushing

Die Symptome sind oft schleichend und können leicht übersehen werden. Achte auf folgende Anzeichen:

  • Erhöhter Durst und häufiger Harndrang: Wenn dein Hund plötzlich häufiger nach draußen muss oder mehr Wasser trinkt, könnte das ein Hinweis auf die Erkrankung sein. Auch gehäufte Harnwegsinfekte können erste Anzeichen sein.

  • Veränderungen im Gewicht: Viele Hunde mit Morbus Cushing nehmen zu, verlieren aber auch an Muskelmasse, was ihr Erscheinungsbild verändert und zu einem tonnenförmigen Bauch führt.

  • Hautprobleme: Die Haut kann dünner werden, und es sind möglicherweise Haarausfall und Hautinfektionen zu beobachten.

  • Energieverlust: Dein Hund wirkt müde und weniger aktiv als gewohnt.

  • Hecheln: Dein Hund zeigt vermehrtes hecheln auch in Ruhe.

Bestimmte Rassen sind anfälliger für Morbus Cushing, darunter Pudel, Boston Terrier, Beagle, Boxer und Yorkshire Terrier.

Morbus Cushing

Ursachen von Morbus Cushing

Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Hund an Morbus Cushing erkranken kann:

Tumore der Hypophyse sind die häufigste Ursache (ca. 80 – 90 % der Fälle) und betreffen die Hypophyse , eine Drüse im Gehirn, die die Nebennieren steuert. Meist sind dies gutartige Tumore (hormonproduzierende Adenome).

Tumore der Nebennieren kommen deutlich seltener vor und können die Produktion von Cortisol direkt erhöhen. Auch hier kommen überwiegend gutartige Adenome vor, nur ca. 10 % der Nebennierentumore sind bösartig.

Wenn Hunde über längere Zeit Medikamente erhalten, die Kortison enthalten, kann das auch zur Erkrankung führen. In diesen Fällen ist aber nach dem Absetzen der Medikamente mit einer Normalisierung des Hormonhaushaltes zu rechnen.

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Diagnose von Morbus Cushing

Die Diagnose von Morbus Cushing beim Hund erfordert eine sorgfältige Untersuchung durch den Tierarzt. Zunächst wird eine ausführliche Anamnese durchgeführt, gefolgt von einer körperlichen Untersuchung.

Um die Erkrankung zu bestätigen, sind spezielle Tests erforderlich. Dazu zählen Blutuntersuchungen zur Bestimmung des Cortisolspiegels und zur Bewertung des Gesamtzustandes des Hundes. Darüber hinaus sind Urinuntersuchungen notwendig, um das Cortisol-Kreatinin-Verhältnis zu analysieren.

In einigen Fällen können auch bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Röntgen erforderlich sein, insbesondere um andere Erkrankungen auszuschließen.

Meist wird auch ein „Low-Dose Dexamethason Suppression Test“ oder ein “ACTH Stimulationstest” durchgeführt, um die Reaktion des Körpers auf Cortisol zu prüfen.

Diese diagnostischen Schritte helfen dabei, Morbus Cushing von anderen Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen zu unterscheiden und die bestmögliche Behandlung für deinen Hund festzulegen.

Behandlung von Morbus Cushing

Wenn bei deinem Hund Morbus Cushing diagnostiziert wird, gibt es mehrere Behandlungsmöglichkeiten:

  • Medikamentöse Therapie: Viele Hunde profitieren von einer lebenslangen Therapie, um die Cortisolproduktion zu regulieren.

  • Operation: In einigen Fällen kann eine Operation zur Entfernung von Tumoren notwendig sein. Dies ist vor allem bei Nebennierentumoren möglich. Die Entfernung von Hypopysentumoren wird nur von vereinzelten spezialisieren Chirurgen durchgeführt.

  • Lebensstiländerungen: Eine angepasste Ernährung und regelmäßige Bewegung sollten die medikamentöse Therapie begleiten.

Mit einer angemessenen Behandlung können Hunde mit Morbus Cushing oft eine Lebensqualität und -erwartung haben, die der von gesunden Hunden ähnelt. Viele Hunde leben noch mehrere Jahre nach der Diagnose.

Gesundheitsrisitken im Alter

Fazit

Morbus Cushing ist eine ernsthafte Erkrankung, aber mit der richtigen Diagnose und Behandlung können viele Hunde ein glückliches und erfülltes Leben führen.

Wenn du eines oder mehrere der oben genannten Symptome bei deinem Hund bemerkst, zögere nicht, einen Tierarzt aufzusuchen.

Wir sind hier, um dich und deinen Vierbeiner zu unterstützen!

Ich hoffe, dieser Beitrag hilft dir, die Erkrankung besser zu verstehen und die notwendigen Schritte zu unternehmen, um deinem Hund die bestmögliche Pflege zu bieten.

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Über den Autor
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Tzt. Elisabeth Helm GPCert SAS/SAM

Tzt. Elisabeth Helm ist eine erfahrene Tierärztin mit einem breiten Spektrum an Fachwissen und Qualifikationen. Nach Abschluss ihres Studiums an der LMU München im Jahr 2010 hat sie kontinuierlich in verschiedenen Bereichen der Veterinärmedizin weitergebildet.

2018 absolvierte sie eine 2-jährige Fachausbildung im Bereich Innere Medizin für Kleintiere, gefolgt von einer weiteren 2-jährigen Fachausbildung im Bereich Chirurgie für Kleintiere. Durch ihre Arbeit in Kliniken und Praxen in England, Neuseeland und Österreich konnte sie wertvolle Erfahrungen sammeln und ihr Fachwissen vertiefen.

Im Jahr 2013 gründete Elisabeth die Tierarztpraxis Uderns im Zillertal, wo sie mit Leidenschaft und Engagement für das Wohl der Tiere arbeitet. Aktuell setzt sie ihre berufliche Entwicklung fort, indem sie sich zum Kardiologen für Hunde und Katzen weiterbildet.

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